Altlastenerkundung

Erkundung

Durch die gewerbliche und industrielle Nutzung oder durch den unsachgemäßen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sind vielerorts Bodenkontaminationen entstanden, von denen eine Gefährdung zu den Schutzgütern Mensch, Pflanze und Grundwasser ausgeht.
Boden und Grundwasser sind überlebenswichtige Schutzgüter für den Menschen und die Natur. Für die Bewertung einer industriell genutzten Liegenschaft oder zur Gefährdungsabschätzung ist eine exakte Erkundung und Bewertung von Boden und Grundwasserverunreinigungen erforderlich.

Zur näheren Erkundung der Altlastensituation eines Geländes führen wir die unterschiedlichsten Feldarbeiten durch.

Die Untersuchungspunkte und auch die Aufschlussart werden je nach Historie oder vermuteten Schadstoffen ausgewählt.

Bodenaufschlüsse

Rammkernsondierungen

Bei den Rammkernsondierungen wird eine Stahlsonde mit geringem Durchmesser die in den Untergrund getrieben und der lockere Oberboden als Probe gewonnen. Tiefenlage und Verläufe der Schichten können so ermittelt werden. Die gewonnene Probe ist gestört. Die Aufschlussart ist für den oberen Bodenhorizont ausgelegt. In der Regel werden Teufen von ca. 6-7 m durchgeführt.

Schürfe

Um die Lagerungsverhältnisse von Schichten oder die Mächtigkeit einer Auffüllung im Untergrund besser zu erkennen können Schürfe angelegt werden. Hierzu wird ein schmales Loch mit Hilfe eines Baggers ausgehoben und der Anschnitt des Bodens kann betrachtet werden.

Linerbohrungen

Zur Gewinnung von Bodenproben aus dem wassergesättigten Bodenbereich, oder von Boden, der mit leicht flüchtigen Schadstoffen kontaminiert ist, setzen wir auch Linerbohrungen ein.

Durch einen innenliegenden Kunststoffliner mit Kernfangring kann das erbohrte Material lagerichtig und vor Witterungseinflüssen geschützt gefördert werden.

Untersuchung und Bewertung

Gewonnene Bodenproben

Nach den Feldarbeiten werden alle gewonnenen Proben durch unser Team gesichtet. Je nach Bodenansprache oder Historie wird ein Untersuchungsprogramm ausgewählt und die Proben an das entsprechende Labor übergeben.

Die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen werden anschließend im Bezug zur Nutzung, geplanten Nutzung oder Entsorgung bewertet.

 

 

Grundwasseruntersuchungen

Einsatz eines Lichtlotes zur Messung des Grundwasserflurabstandes

Um das Verhalten von Schadstoffen im Grundwasser zu Untersuchen und die Ausdehnung und Lage einer Kontamination zu bestimmen werden in der Regel Grundwassermessstellen herangezogen. Aus den Grundwassermessstellen kann das Grundwasser mit Hilfe einer frequenzgesteuerten Pumpe gefördert, Proben entnommen und auf die Vor-Ort-Parameter wie z.B. Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit, pH-Wert oder das Redoxpotenzial gemessen werden.

Sind die GWM's in Lage und Höhe eingemessen, kann darüber hinaus der hydraulische Gradient des Untersuchungsbereiches durch die Dokumentation der Flurabstände berechnet werden. So kann die Richtung einer möglichen Ausbreitung des Schadstoffes abgeschätzt werden.

Bodenluftuntersuchungen

Entnahme einer Bodenluftprobe aus einer provisorischen Bodenluftmessstelle

Mobile und leicht flüchtige Schadstoffe sind auch über eine Bodenluftuntersuchung nachweisbar. Hierzu wird der Ansatzpunkt einer Rammkernsondierung zu einer provisorischen Bodenluftmessstelle (temporär) oder permanente Bodenluftmessstellen mit perforiertem Filterrohr ausgebaut. Die kontaminierte Bodenluft kann anschließend mit Hilfe einer Hand-/ oder Schlauchpumpe auf einem Aktivkohleröhrchen Typ-G angereichert werden. Für die Probenentnahme wird das in der Messstelle angereicherte Luftvolumen gem. VDI-Norm vor der Probenentnahme 3-mal mit einer Membranpumpe (Q=150 l/h) abgesaugt und die Bodenluftproben (V=2 Liter) angereichert auf Aktivkohle Typ G im geschlossenen System entnommen.